Marika Tändler-Walenta: Kein Verein soll schließen, weil Ehrenamtliche fehlen, Kosten zu hoch oder Sportstätten verfallen sind

Die Große Anfrage der Links­frak­tion zur Sit­u­a­tion des Sports in Sach­sen ist heute The­ma der Land­tags­de­bat­te. Die Links­frak­tion hat einen Entschließungsantrag mit Forderun­gen vorgelegt (Druck­sache 7/13238). Dazu sagt Mari­ka Tändler-Walen­ta, Sprecherin für Sport­poli­tik:

„Die Staat­sregierung muss die Sportvere­ine stärk­er unter­stützen! Kein Vere­in soll dicht­machen müssen, weil Ehre­namtliche fehlen, die Energiekosten zu hoch oder Sport­stät­ten ver­fall­en sind. Es wäre eben­so wenig hin­nehm­bar, wenn Mit­glieds­beiträge oder Ein­trittspreise steigen müssten. Sport muss für alle Men­schen da sein!

Die einzige Unter­stützung, die Sportvere­ine bish­er bei hohen Energiepreisen erhal­ten, ist die bun­desweite Strom- und Gaspreis­bremse. Sie soll­ten auch Geld aus dem Lan­deshaushalt bekom­men kön­nen, und zwar nicht erst dann, wenn sie bere­its kurz vor der Insol­venz ste­hen. Wir schla­gen einen Ein­malzuschuss in Höhe von 75 Prozent nachgewiese­nen Energiemehrkosten vor. Fehlt ihnen weit­er das Geld, wird auch der Sanierungsstau schlim­mer. Wie groß der Investi­tions­be­darf ist, kann die Staat­sregierung nicht bez­if­fern.

Die Staat­sregierung hat uns auch nicht die Frage beant­wortet, mit welchen Maß­nah­men sie das Ehre­namt im Sport fördern will. Wer sich engagieren soll, braucht dafür vor allem Zeit. Solange beispiel­sweise Übungsleit­erkurse vor allem an Woch­enen­den stat­tfind­en, ste­hen die Inter­essierten vor unnöti­gen Hür­den. Sach­sen muss deshalb endlich ein Bil­dungs­freis­tel­lungs­ge­setz ein­führen, damit Bil­dung­surlaubs-Tage dafür genutzt wer­den kön­nen. Eine andere Idee, die wir zumin­d­est in Betra­cht ziehen soll­ten, ist die Anerken­nung von Renten­punk­ten für Ehre­namt­stätige. Wer soll son­st im Vor­stand mitar­beit­en, Train­ings leit­en oder die Finanzen ver­wal­ten?

Wir schla­gen außer­dem vor, die Idee ein­er Eltern­taxi-Pauschale zu prüfen. Wo kein Bus fährt, kommt der Sport­nach­wuchs schließlich nur im Auto zum Train­ing oder zum Wet­tkampf.

Wir haben einen Marathon vor uns, doch lei­der trainiert die Staat­sregierung nur Dreier­hopp. Dabei kommt man zwar irgend­wann auch aus der Puste, aber nicht ans Ziel!”