Marika Tändler-Walenta: Sprach-Kitas fallen katastrophaler Bundes- und halbherziger Landespolitik zum Opfer

Die lang­wierige Debat­te um die Zukun­ft des Pro­gramms Sprach-Kitas hat ein Ende gefun­den – jedoch eines, mit dem keine der beteiligten Seit­en zufrieden sein kann, kri­tisiert Mari­ka Tändler-Walen­ta, Sprecherin der Links­frak­tion für Kindertagesstät­ten:

„Mit der Ein­stel­lung seines Sprach-Kita-Pro­gramms gefährdet der Bund die sprach­liche Bil­dung in der Kita und die beru­fliche Per­spek­tive der Sprachkräfte. Sach­sens Lan­desregierung hat nun angekündigt, dass es ab Juli 2023 ein Lan­despro­gramm ‚All­t­agsin­te­gri­erte sprach­liche Bil­dung’ geben soll. So set­zt das Land wider­willig die Bun­des­förderung fort, jedoch mit deut­lich weniger Mit­teln als der Bund zur Ver­fü­gung stellte und notwendig gewe­sen wären. Diese halb­herzige Lösung wird dem Bedarf an Sprach­förderung unser­er Jüng­sten nicht gerecht.

Die Koali­tion hat die Chance ver­passt, im Zuge der Haushaltsver­hand­lun­gen mit unserem Änderungsantrag den Fortbe­stand des Pro­gramms Sprach-Kitas und damit eine bedarf­s­gerechte Sprach­förderung zu sich­ern. Statt den nöti­gen 12 Mil­lio­nen Euro jährlich gibt es lediglich 10,7 Mil­lio­nen Euro für bei­de Jahre des jet­zt gel­tenden Dop­pel­haushalts. Damit bleiben viele Kinder und die angestrebte Bil­dungs­gerechtigkeit auf der Strecke.

Auch unsere Änderungsanträge zur Ent­las­tung der Eltern von den all­ge­gen­wär­ti­gen Preis­er­höhun­gen lehnte die Koali­tion ab. Somit gibt es auch kün­ftig wed­er gerin­gere Eigenan­teile noch eine kosten­lose Mit­tagsver­sorgung in der Kita. Das zeigt, dass eine gute Zukun­ft unser­er Kinder und der Gesellschaft für SPD, CDU und Grüne in Sach­sen eben nicht die ober­ste Pri­or­ität hat.”