Marika Tändler-Walenta: Kita-Öffnung mit Stufenplan – Alleinerziehende bevorzugt berücksichtigen!

Zu den Plä­nen, die Kindertage­sein­rich­tun­gen am 8. Feb­ru­ar im eingeschränk­ten Regel­be­trieb zu öff­nen, erk­lärt Mari­ka Tändler-Walen­ta, Sprecherin für Kindertagesstät­ten der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag:

„Der vom Kul­tus­min­is­ter vorgelegte Fahrplan zur Öff­nung der Kitas soll den Fam­i­lien eine mit­tel­fristige Per­spek­tive bieten. Die kom­plette Öff­nung der Kindertage­sein­rich­tun­gen zum 8. Feb­ru­ar ist bei der zu erwartenden Infek­tion­slage unre­al­is­tisch. Durch die Ein­teilung der Kinder in feste Grup­pen wird es in den Kitas zu Platz- und Per­son­al­prob­le­men kom­men. Wir fordern deshalb einen Plan B in Form eines Stufen­plans, der sich an vorher fest­gelegten 7‑Tage-Inzi­den­zw­erten ori­en­tiert. Bei der etap­pen­weisen Öff­nung der Kitas soll­ten zunächst die Kinder Allein­erziehen­der berück­sichtigt wer­den. Das sind rund 10% der zu betreuen­den Kinder.“

Hin­ter­grund: Allein­erziehende und ihre Kinder sind von der Coro­na-Pan­demie beson­ders hart betrof­fen. Wie der Armuts­bericht des Par­itätis­chen Wohlfahrtsver­ban­des zeigt, waren bere­its vor der Krise die Allein­erziehen­den in Deutsch­land mit 42,7 Prozent beson­ders häu­fig von Armut bedro­ht. Zudem leben 19 Prozent aller Allein­erziehen­den mit ihren Kindern in über­belegten Woh­nun­gen. Weg­fal­l­ende Kinder­be­treu­ung, Einkom­mens- oder Job­ver­luste, fehlende Unter­stützungsleis­tun­gen und beengter Wohn­raum stellen beson­ders Allein­erziehende und ihre Kinder vor große Her­aus­forderun­gen. Um diese Eltern­teile zu ent­las­ten, soll­ten die Kinder von Allein­erziehen­den bevorzugt berück­sichtigt wer­den.